Anfang 1995 entstand aus einer guten Idee die „Fördergemeinschaft für Kinder in Indien e.V.“ Hans-Joachim Regge aus Bremen, der schon seit vielen Jahren nach Indien reiste, kam damals auf die Idee, Geld zu sammeln und Kinder aus Slumgebieten von einheimischen Ärzten impfen zu lassen. Diese einfache vorbeugende Behandlung ist bis heute keine Selbstverständlichkeit in Indien für die unteren Bevölkerungsschichten. Diese müssen mit der doppelten Belastung der immer noch katastrophalen hygienischen Zustände, so wie den meistens nicht vorhandenen finanziellen Mitteln für ärztliche Behandlungen leben. So kam es zur Gründung der Fördergemeinschaft. Kurz nach der Vereinsgründung konnte diese Arbeit durch die Mitwirkung von Clemens Hütte erweitert werden, der seit 2014 den Verein führt.
Das Grundprinzip der Arbeit ist über die Jahre ähnlich geblieben und doch vor allem in den letzten fünf Jahren in vielen Dingen umstrukturiert worden. Hierbei ist besonders das Engagement von Dr. Hans Hütte hervor zu heben, der seit über 15 Jahren jedes Jahr mehrere Monate vor Ort die Arbeit begleitet hat. Seit etwa zwei Jahren ist als weiterer Mitarbeiter Joachim Stier regelmäßig vor Ort.
In Indien ist der Dr. Seema Joshi aus Thane als Vertrauensärztin tätig. Sie organisiert und koordiniert die Aktionen des Vereins, hält Kontakt zu den ehrenamtlichen indischen Mitarbeiter*innen und zu den Lieferanten der Medikamente. Es bestehen heute ständige Kontakte in über 50 Slumgebiete in Mumbai und Thane und einigen Dörfern im Umkreis. Dazu kommt die Betreuung von sechs Waisenhäusern mit etwa 200 Kindern.
Mit den in Deutschland gesammelten Spenden werden sogenannte Impf-Camps durchgeführt. Das bedeutet, dass in einem Slumgebiet für jeweils einen Tag eine provisorische Arztpraxis aufgebaut wird, in der die Kinder des jeweiligen Gebietes von einheimischen Ärzten untersucht werden und einen Impfschutz bekommen. Unterstützt wird diese Arbeit durch Helfer vor Ort, so wie die Schulen, die es inzwischen in den meisten dieser Gebiete gibt.
Impfstoffe, Spritzen und Material kaufen wir in Indien im Großhandel. Dort sind sie erheblich preisgünstiger als in Deutschland. Sie entsprechen internationalem Standard, worauf wir stets bedacht sind. Alle Mitarbeiter*innen in Indien und Deutschland sind ehrenamtlich tätig und tragen auch einen Teil der Reisekosten selbst. So ermöglicht heute ein Euro einen Impfschutz für zwei Kinder.
Seit der Vereinsgründung konnten wir auf diesem Weg bereits etwa 720 000 Kinder vor vielen Krankheiten schützen. Dafür danken wir allen unseren Spenderinnen und Spendern ganz herzlich.